Changpeng Zhao, der Gründer und ehemalige CEO von Binance, hat sich schuldig bekannt, gegen den Bank Secrecy Act verstoßen zu haben. Dafür wird er vier Monate in einem US-Gefängnis verbringen. Die Anschuldigungen gegen Zhao resultieren aus einer umfassenderen Untersuchung, die klären sollte, ob Binance die US-Finanzgesetze einhält.
Laut offiziellen Angaben reiste Zhao im November nach Bekanntwerden der Anklagepunkte von seinem ausländischen Wohnsitz nach Seattle, Washington, um sich den US-Behörden zu stellen. Nach seiner Festnahme erschien er vor einem Bundesgericht in Seattle und bekannte sich schuldig.
Mit seinem Geständnis räumte Zhao ein, dass Binance die gesetzlichen Anforderungen an die Meldung verdächtiger Finanzaktivitäten, die Einhaltung von Anti-Geldwäsche-Maßnahmen und die Durchführung gründlicher Kundenüberprüfungen nicht erfüllt hat.
Verteidigung räumt Schwere der Vorwürfe ein und plädiert auf schuldig
Zhao wurde außerdem beschuldigt, Geldwäsche begünstigt, regulatorische Beschränkungen umgangen und unzuverlässigen Handel durch US-Bürger ermöglicht zu haben. Sein Verteidigungsteam räumte nach seinem Schuldbekenntnis die Schwere der Vorwürfe ein und versprach, die regulatorischen Bedenken auszuräumen.
In einer Erklärung des Anwaltsteams heißt es: „Herr Zhao übernimmt die volle Verantwortung für das Versagen von Binance, den Bank Secrecy Act einzuhalten. Er ist bestrebt, mit den US-Regulierungsbehörden zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass Binance innerhalb des rechtlichen Rahmens operiert und das Vertrauen in die Kryptowährungsindustrie wiederherstellt.“
Nach der Bekanntgabe von Zhaos Strafe fiel der Wert von Binances nativem Token BNB beträchtlich. Experten vermuten, dass dieser Fall andere Kryptowährungsbörsen dazu veranlassen könnte, ihre Compliance-Protokolle zu überprüfen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Einhaltung regulatorischer Vorschriften zu gewährleisten.
Auswirkungen von Zhaos Abwesenheit auf Binance unklar – Stellungnahme des Justizministeriums
Es ist unklar, wie sich Zhaos viermonatige Haftstrafe auf den Betrieb von Binance und die gesamte Kryptowährungsbranche auswirken wird. Als wichtige Kraft in der Branche der Kryptowährungsbörsen wird von Binance erwartet, dass es die Herausforderungen verstärkter regulatorischer Kontrollen meistert und seinen Ruf wiederherstellt.
Callum Williams von PaymentExpert äußerte sich zu dieser Entwicklung: „Der zukünftige Erfolg von Binance wird davon abhängen, inwieweit es in der Lage ist, strenge Compliance-Kontrollen zu implementieren, seine Anti-Geldwäsche-Maßnahmen zu verstärken und eng mit den Regulierungsbehörden zusammenzuarbeiten, um ihr Vertrauen zurückzugewinnen.“
Die durchschnittliche Haftstrafe für Verstöße gegen den Bank Secrecy Act beträgt zehn Jahre. Zhaos Entscheidung, sich schuldig zu bekennen und den Behörden bei weiteren Ermittlungen zu helfen, brachte ihm jedoch eine deutlich geringere Haftstrafe ein. Das US-Justizministerium (DOJ) hat wochenlang auf dieses Urteil hingearbeitet. Berichten zufolge verbrachten beide Parteien beträchtliche Zeit damit, über das angemessene Strafmaß zu beraten.
Strafbegründung veröffentlicht: Gründe für das Urteil
Laut Branchenvertretern soll dieser Schritt sicherstellen, dass niemand dem Gesetz entkommt, egal wie mächtig er ist. Wie aus dem Gerichtsdokument des DOJ von letzter Woche hervorgeht, habe der Binance-Chef wissentlich gegen US-Recht verstoßen, da es keine Hinweise auf ein Versehen gebe.
Das Dokument besagt, dass Zhao bewusst eine geschäftliche Entscheidung getroffen habe, die gegen US-Recht verstoße, um mehr Kunden zu gewinnen. Das Strafmemorandum des DOJ stellte außerdem fest, dass Zhao die Möglichkeit gehabt hätte, das Unternehmen bei den US-Behörden zu registrieren, sich aber bewusst dagegen entschieden habe und damit gegen das wichtigste US-Gesetz verstoßen habe.
Zhao ist damit der erste Kryptowährungs-CEO, der wegen Verstößen gegen US-Finanzgesetze zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Sam Fried, dessen Handeln als noch dreister eingestuft wurde, erhielt im Oktober wegen Drahtbetrugs und damit verbundener Fälle eine 25-jährige Haftstrafe.
Obwohl Zhaos Strafe nicht annähernd an die des FTX-Chefs herankommt, ist die Online-Kryptowährungs-Community in Aufruhr über die Frage der von den Behörden gewahrten Redlichkeit. Die Community äußert Befürchtungen, dass sich Zhaos Fall angesichts des globalen Charakters des Geschäfts mit den neu eingeführten Bitcoin-ETFs wiederholen könnte.
Fazit
Mit seiner Haftstrafe steht Binance-Gründer Zhao vor einer Reputationsprüfung. Das Unternehmen muss nun strengere Compliance-Regeln einführen und eng mit Aufsichtsbehörden zusammenarbeiten. Beobachte, ob Binance das Vertrauen der Nutzer zurückgewinnen kann. Zhaos Fall zeigt die Entschlossenheit der US-Behörden, gegen Verstöße vorzugehen, unabhängig von der Unternehmensgröße. Bleibt abzuwarten, ob sich dieser Fall auf neu eingeführte Bitcoin-ETFs auswirkt. tunesharemore_vert