Der US-Dollar-Index: Ein Werkzeug für clevere Trader
sign up

Der US-Dollar ist nach wie vor die wichtigste Währung der Welt. Rund 88 Prozent aller Devisengeschäfte werden laut der Triennalen Umfrage des OTC-Marktes von 2019 in US-Dollar abgewickelt. Der Internationale Währungsfonds (IMF) berichtet zudem, dass über 60 Prozent der weltweiten Devisenreserven in Dollar gehalten werden. Der US-Dollar ist Bestandteil zahlreicher, häufig gehandelter Währungspaare und nimmt im Rohstoffmarkt eine zentrale Stellung ein, da er die Rohstoffpreise direkt beeinflusst.

Was ist der US-Dollar-Index?

Neben der Anwendung von Unterstützungs- und Widerstandsniveaus sowie technischer Indikatoren wie dem RSI (Relative Strength Index) sollten Trader auch den US-Dollar-Index (DXY oder USDX) kennenlernen.

Der im März 1973 ins Leben gerufene US-Dollar-Index misst den Wert des US-Dollars im Vergleich zu sechs wichtigen Währungen. Die Gewichtung der einzelnen Währungen spielt dabei eine entscheidende Rolle:

  • Der Euro (EUR) ist mit einem Anteil von etwa 57,6 % am gewichtigsten.
  • Es folgen der Japanische Yen (JPY) mit 13,7 %, das Britische Pfund (GBP) mit 11,9 %, der Kanadische Dollar (CAD) mit 9,1 %, die Schwedische Krone (SEK) mit 4,2 % und der Schweizer Franken (CHF) mit 3,6 %.

Im Laufe seiner Geschichte erreichte der Index Höchststände von 164,72 und Tiefststände von 70,69. Ähnlich wie bekannte Aktienindizes wie der Dow Jones Industrial Average (DJIA), der S&P 500 oder der FTSE 100 bildet der DXY die Stärke des US-Dollars ab, allerdings auf Währungsbasis.

Warum sollten Trader den US-Dollar-Index beachten?

Der US-Dollar-Index ist für Trader ein wichtiges Instrument, um die globale Stärke des US-Dollars einzuschätzen. Er findet unter anderem Anwendung in der technischen Analyse zur Bestätigung von Trends in verschiedenen Märkten:

sign up
  • Rohstoffe, die in US-Dollar gehandelt werden: Steigt der Dollar, sinken tendenziell die Rohstoffpreise (zumindest nominal).
  • Devisenpaare mit US-Dollar-Beteiligung: Diese tendieren oft in die gleiche Richtung wie der DXY, wenn der USD die Basiswährung ist. Ist der USD hingegen die Kurswährung, bewegen sie sich meist entgegengesetzt. Beachte jedoch, dass diese Muster nicht immer Bestand haben.
  • Aktien und Marktindizes: Bei einem starken Dollar sind US-Exporteure im globalen Wettbewerb benachteiligt. Umgekehrt steigt ihre Wettbewerbsfähigkeit, wenn der Dollar schwächelt. Dementsprechend können die Aktienkurse dieser Unternehmen auf Dollar-Schwankungen reagieren.

Trader nutzen den Index häufig auch zur Risikominimierung. So kann beispielsweise das Risiko eines Long-Einstiegs im USD/JPY-Paar durch eine Short-Position auf den Dollar-Index abgesichert werden.

Anwendung des DXY

Anhand des DXY lässt sich die Stärke des US-Dollars ablesen:

  • Ist der DXY oversold (überverkauft), können Währungspaare mit USD-Basiswährung, wie etwa USD/CHF, attraktiv zum Kauf werden. Im Umkehrschluss könnten Verkäufe in diesen Märkten interessant sein, wenn der DXY stark gestiegen ist (overbought – überkauft).
  • Bei einem überkauften DXY könnte der Kauf von EUR/USD oder GBP/USD (USD als Kurswährung) lohnenswert sein. Umgekehrt können Verkäufe dieser Währungspaare bei einem schwachen DXY in Betracht gezogen werden.

Die Definition von überverkauften und überkauften Situationen ist subjektiv und hängt von der individuellen Perspektive des Traders ab.

Zusätzliche Hilfsmittel

Verschiedene Methoden können dir dabei helfen, den DXY als überkauft oder überverkauft zu identifizieren. Hierzu zählen klassische Konzepte wie Angebot und Nachfrage sowie Trendlinien.

Es ist entscheidend, die aktuelle Position des DXY zu kennen. Dadurch werden Trading-Setups aussagekräftiger.

Experimentiere ruhig mit verschiedenen technischen Indikatoren. Sie eignen sich oft besser als die reine Preisanalyse, um überkaufte und überverkaufte Situationen beim DXY zu erkennen.

Fazit

Integriere den US-Dollar-Index in deine Trading-Strategie! Nutze ihn zur Einschätzung der globalen Dollar-Stärke und identifiziere aussichtsreiche Trading-Möglichkeiten in Rohstoff-, Devisen- und Aktienmärkten. Vergiss nicht: Die Kombination von DXY-Analyse mit technischer Analyse anderer Märkte und deiner Risikotoleranz führt zu fundierten Handelsentscheidungen.

Kevin Decker

By Kevin Decker

Kevin Decker ist ein erfahrener Finanzexperte und Autor bei Aktienkauf.net. Mit über 10 Jahren Erfahrung in der Finanzbranche teilt er sein umfangreiches Wissen über Aktienhandel und Investmentstrategien mit den Lesern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert